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Am 4. Juni fand auf Initiative der Vertretung der deutschen Wirtschaft in Zentralasien mit Unterstützung der DKU und der SCHNEIDER GROUP eine Online-Diskussion statt

«ZENTRALASIATISCHE LÄNDER UND DIE EURASISCHE WIRTSCHAFTSUNION:

STATUS QUO UND PERSPEKTIVEN»

Bei dem Online-Treffen trafen sich Vertreter von 4 Ländern: Wissenschaftler, Geschäftsleute, Diplomaten, um globale Fragen zu erörtern: wichtige Themen für die Entwicklung der Eurasischen Wirtschaftsunion zu identifizieren, einige Ergebnisse zusammenzufassen, die Hauptprobleme zu analysieren und klare Entwicklungsperspektiven zu ermitteln. Die Veranstaltung fand auf Initiative der Repräsentanz der deutschen Wirtschaft in Zentralasien mit Unterstützung der DCU und der SCHNEIDER GROUP statt.

Moderator der Online-Diskussion war der Leiter der deutschen Wirtschaft in Zentralasien -Hovsep Voskanyan, der in seiner Eröffnungsrede auf die Relevanz des Themas der regionalen Integrationsprozesse in Zentralasien hinwies, da die EAEU heute bereits zwei Länder des zentralasiatischen Raums umfasst. Die sich dynamisch entwickelnde Usbekistan drückt ihren Wunsch aus, als Beobachter in der EAEU zu agieren.

Der deutsche Botschafter in Kasachstan, Dr. Thilo Klinner, hielt eine Begrüßungsrede vor den Teilnehmern der Diskussion und wies auf die Bedeutung und Relevanz der Veranstaltung für die CA-Region und Kasachstan im Lichte der jüngsten politischen Ereignisse hin (Kritik an Präsident Kassym-Zhomart Tokayev beim letzten Obersten Eurasischen Rat) und äußerte seine Meinung zum EAEU und sein weiteres Schicksal.

Darüber hinaus hielt Professor Heitz-Peter Höller, Leiter der DKU, eine Begrüßungsrede, in der er über die Mission der DKU in Kasachstan sprach und auf die Bedeutung der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Repräsentanz der deutschen Wirtschaft in Zentralasien hinwies. Professor Höller äußerte den Wunsch, auf Basis der DKU eine Geschäftsplattform für den Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie die Entwicklung gemeinsamer Tätigkeitsbereiche zu organisieren.

Expertenmeinung

Der erste Bericht mit dem Titel «30 Jahre wirtschaftliche Integration im postsowjetischen Raum: Der Status Quo in Zentralasien» wurde von einem Professor an der Universität Halle-Wittenberg erstellt. Martin Luther, Doktor der Rechtswissenschaften — Azer Aliyev.

In seinem Bericht konzentrierte sich Professor Aliyev auf die rechtliche Komponente einiger im Rahmen der GUS geschlossener Vereinbarungen, von denen viele eine größere Rolle bei der Lösung rechtlicher Probleme spielen, beispielsweise bei der Anerkennung von Dokumenten. Anhand praktischer Beispiele wies Professor Aliyev auch auf die Oberflächlichkeit der eurasischen Integration in vielen rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen hin. Der Experte hat die EAEU als eine der erfolgreichsten Einheiten seit dem Zusammenbruch der UdSSR im eurasischen Raum ausgezeichnet, aber sie hat immer noch eine schwache und «unvollendete» Grundlage.

Die Online-Diskussion wurde von Herrn Schneider, Präsident und Gründer der SCHNEIDER GROUP, fortgesetzt und wies in seinem Bericht «Wirtschaftliche Perspektiven und die Rolle Zentralasiens beim Aufbau eines gemeinsamen Wirtschaftsraums von Lissabon bis Wladiwostok» auf die Bedeutung für die Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraums zwischen der EU und der EAEU hin. Herr Schneider sprach auch über den Entwicklungsstand und die Pläne der EAEU im Außenhandel mit Drittländern. Insbesondere über das Interesse der EAEU an einer Zusammenarbeit mit der EU. So entwickelt sich seit 2018 auf der Grundlage der russisch-deutschen Außenpolitik in Moskau ein Dialog mit der EAEU über technische Regulierung, in dem im Auftrag des deutschen Wirtschaftsministeriums eine Arbeitsgruppe eingerichtet wurde. Daher versuchen beide Seiten, einen Dialog aufzubauen, und dies ist laut Schneider ein ernstzunehmender Schritt für die Entwicklung und den Aufbau einer weiteren Zusammenarbeit zwischen der EAEU und der EU.

Der dritte Bericht wurde von dem Mitarbeiter der deutschen Wirtschaft in Zentralasien, Doktor der Rechtswissenschaften — Vitaly Kim, erstellt. In seinem Bericht «Die Eurasische Wirtschaftsunion: Auswirkungen auf die Länder Zentralasiens» konzentrierte sich Dr. Kim auf die EAEU, den Inhalt und die Struktur des Vertrags, die Institutionen und die Architektur des supranationalen Verbandes. Nach der rechtlichen Präsentation der EAEU sprach Dr. Kim über die wirtschaftlichen Auswirkungen der EAEU auf die zentralasiatischen Länder, insbesondere auf Kasachstan. Während seiner Rede zog Dr. Kim eine Parallele zur Europäischen Union, wies auf signifikante Unterschiede im Integrationsgrad der beiden Integration Verbände hin und ging auch auf die Funktionsweise der vier Grundfreiheiten der Union ein, wo er anhand praktischer Beispiele die Probleme der Arbeit der supranationalen Gremien der EAEU demonstrierte.

Nach einer kurzen Pause erteilte der Moderator Khovsep Voskanyan dem Professor der kasachisch-deutschen Universität, Doktor der Philosophie — Rustam Burnashev, das Wort. Professor Burnashev sprach in seinem Bericht: «Die EAEU und die regionalen Integrationsprozesse in Zentralasien: Perspektiven für Usbekistan» über die Aussichten für den Beitritt Usbekistans zur EAEU. Professor Burnashev sagte in seiner Rede, dass die EAEU für Usbekistan aufgrund des möglichen Verlustes eines Teils der staatlichen Souveränität sowie der anschließenden Unterdrückung von Großunternehmen auf dem heimischen Markt des Landes keine Priorität habe. Als möglichen Vorteil des Beitritts Usbekistans zur EAEU identifizierte Professor Burnashev einen einheitlichen Arbeitsmarkt für Arbeitsmigranten, der die Situation usbekischer Arbeitsmigranten in Russland erheblich verbessern könnte.

Der Professor des Instituts für Wirtschaftswissenschaften der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Kirgisischen Republik, Doktor der Wirtschaftswissenschaften — Merim Koichueva, machte den letzten Bericht im Rahmen einer Online-Veranstaltung mit dem Titel «5 Jahre Kirgisistan in der EAEU». Professor Koichueva zeigte in ihrem Vortrag eine detaillierte Analyse der Wirtschaftsindikatoren Kirgisistans im Vergleich: vor dem Beitritt zur EAEU (2014) und nach 5 Jahren (2019). In ihrer Forschung wies Professor Koichueva darauf hin, dass sich die makroökonomischen Indikatoren Kirgisistans nach vielen Kriterien in den fünf Jahren ihres Aufenthalts in den Ländern der EAEU nicht verbessert haben, sondern sich im Gegenteil verschlechtert haben. Als Hauptvorteil der Fusion hat Koichueva wies auf ein vereinfachtes Regime für Arbeitsmigranten aus Kirgisistan auf dem Gebiet der EAEU hin, insbesondere in Russland und Kasachstan.

Diskussionsrunde

Die Online-Veranstaltung endete mit einer Diskussion eingeladener Experten und Antworten auf Fragen der Teilnehmer von Herrn Hovsep Voskanyan, Herrn Ulf Schneider, Professor Azer Aliyev und Herrn Vitaly Kim.

Besprechungsaufzeichnung:

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